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Energieverbrauch bei DESY

Nachhaltigkeit

Energieverbrauch bei DESY

Auch wenn der höchste Energiebedarf bei DESY in der elektrischen Versorgung seiner Anlagen liegt, Energie bei DESY bedeutet nicht nur elektrische Energie. Es geht auch um Wärmeversorgung sowie Kälte und Wasser. In welchem Ausmaß spielen die verschiedenen Energie-/Medienströme also eine Rolle?

Elektrische Energie

Der größte Energiebedarf bei DESY liegt in der elektrischen Energie. Dieser hängt vom Beschleunigerbetrieb ab. Die aktuell laufenden Beschleuniger sind LINAC, DESY II, FLASH I+II und PETRA III. In den letzten Jahren lag der Verbrauch von elektrischer Energie bei ca. 150 GWh (Gigawatt-Stunden), wird der Verbrauch von XFEL hinzugezogen, sind es ca. 210 GWh.

DESY betreibt ein organisatorisches Lastmanagement.

Strom aus erneuerbaren Energien

Bereits in 2020 wurde als Teil des umfassenden Energiekonzepts bei DESY entschieden, mit der nächsten Ankaufsperiode ab 2023, vollständig auf Ökostrom umzusteigen.

Wärme

Die auf dem DESY-Gelände benötigte Wärme für Heizzwecke und Klimatisierung wird überwiegend durch Fernwärme bereitgestellt. Dafür gibt es bei DESY ein eigenes Nahwärmenetz, welches den Campus verbindet. In dieses Netz wird von dem hamburgischen Fernwärmenetz Wärme eingespeist.

Zu der Fernwärme kommt die Wärmerückgewinnung aus der Kryogenikanlage, d.h. der Tieftemperaturkälteanlage hinzu.

Der Anteil der Abwärme am Gesamtbedarf beträgt ca. 30-50%. Eine kurze Beschreibung dazu befindet sich unter Energieeffizienzprojekte.

Kälte

Parallel zum Nahwärmenetz existiert bei DESY ein Kältenetz. Dies ermöglicht es, die verschiedenen Verbraucher (Rechenzentrum, Beschleuniger, Laborgebäude etc.) von insgesamt drei Kältezentralen mit Kaltwasser zu versorgen. Dies hat den Vorteil, dass nicht jeder Verbraucher mit Kältemaschinen ausgestattet werden muss und große Anlagen deutlich effizienter betrieben können. Die drei Kältezentralen sind über das Kältenetz miteinander verbunden, daher wird auch vom Kältering gesprochen. Der Kältering ist seit Anfang 2016 komplett in Betrieb.

Um den Energieverbrauch zu verringern, kann in kalten Jahreszeiten auf freie Kühlung zurückgegriffen werden. Dies wird bereits bei dem Beschleuniger FLASH II umgesetzt. Dort wird für die auf 20°C-Kühlkreisläufe des Beschleunigers unterhalb einer Außentemperatur von 15°C auf freie Kühlung umgeschaltet. Dabei wird das Kühlwasser über Kühltürme mit Hilfe der Umgebungsluft sowie Ventilatoren heruntergekühlt. Im Vergleich zum Kältemaschinenbetrieb, der das Wasser sonst kühlt, wird hierbei nur wenig elektrische Energie verbraucht.

Wasser

Wasser wird bei DESY für verschiedene Zwecke genutzt. Zum einen, um sanitäre Einrichtungen oder Küchen zu betreiben, zum anderen aber auch um die Beschleuniger zu kühlen. Der Teil des Wassers, den DESY als Trinkwasser benötigt, wird vom Versorger bezogen. Den Großteil des zur Beschleunigerkühlung benötigten Wassers gewinnt DESY über fünf Brunnen auf dem DESY Gelände. Das Brunnenwasser wird in der eigenen Wasseraufbereitungsanlage entionisiert und als VE-Wasser (Voll-entsalztes Wasser) genutzt. So wurden 2022 bei DESY 15% des Wasserbedarfs vom Versorger bezogen und 85% aus den eigenen Brunnen gewonnen.