Viel mehr als nur heiße Luft!
Nachhaltigkeit
Viel mehr als nur heiße Luft!
Torben Warnecke und Michael Koepke bei der Überreichung des DESY Award for Exceptional Achievements im Bereich Ingenieurswesen und Technik. Wir freuen uns riesig für die beiden!
Der DESY Award for Exceptional Achievements im Bereich Ingenieurswesen und Technik ging in diesem Jahr an Michael Koepke und Torben Warnecke!
Die beiden haben es durch innovative Ideen, hervorragende Expertise und Beharrlichkeit geschafft, dass die bisher ungenutzte Abwärme aus dem Beschleunigerbetrieb künftig für die Beheizung des Campus und vielleicht sogar der Nachbarschaft genutzt werden kann. Das senkt nicht nur den CO2-Fussabdruck des DESY, sondern auch die Betriebskosten ganz erheblich.
Dem Ideen-Geber Michael Koepke ist es zu verdanken, dass das Projekt Niedertemperatur-Abwärmenutzung bei DESY in Kooperation mit der HAW Hamburg zustande kam. Torben Warnecke, damals noch Student der HAW, hat zusammen mit Michael Koepke die Abwärmequellen auf dem DESY-Campus in Hamburg untersucht. Dazu zählen Magnetkühlungen, Kältemaschinen für die Gebäudekühlung und weitere Anlagen. Diese Analyse hat ergeben, dass ein erhebliches Potential im Temperaturbereich von 35°C vorhanden ist.
Die Arbeit der beiden diente als Grundlage für die Beantragung von Mitteln im Rahmen der HGF Projektförderung für klimagerechte Sanierung und nachhaltigen energetischen Umbau in 2022 für die Umsetzung der Abwärmenutzung. Dabei wurden die theoretischen Überlegungen zu konkreten Plänen weiterentwickelt. Durch diesen Antrag konnten 8,2 Mio. € eingeworben werden. Zum einen für die Errichtung eines Niedertemperaturnetzes mit der Abwärme des XFEL und der HF-Anlage PETRA Süd. Mit dieser werden die zukünftigen Neubauten im Bereich Campus Süd direkt versorgt. 35°C sind für unsere bestehenden Gebäude mit ihre klein(er)en Heizkörpern nicht ausreichend. Für diese wird die Temperatur der Abwärme aus der Kältezentralen 47d mittels Wärmepumpe noch weiter erhöht und die Abwärme dann in den Nahwärmering des DESY-Campus gegeben, aus dem wiederum die Bestandsgebäude versorgt werden.
Durch diese beiden Maßnahmen und die bereits vorhandene Abwärmenutzung aus der Kryogenik-Anlage kann der größte Teil des Wärmebedarfs auf dem Campus gedeckt werden. Das trägt erheblich zum nachhaltigen Energiekonzept DESYs bei.
Mehr Informationen zur Abwärmenutzung finden Sie hier.